Die Kinder der Kita des Familienzentrums „KommRein“ lernen sich gesund zu ernähren

Das neue Jahr hat begonnen und vielerorts begegnen wir den altbekannten Neujahrsvorsätzen. „Dieses Jahr mache ich mehr Sport, dieses Jahr ernähre ich mich gesünder.“ Man vermutet, dass die Römer am Neujahrstag bei der Gottheit Janus ihre Versprechungen abgaben, die sie dazu bewegen würden, sich im neuen Jahr besser zu verhalten. Diese Tradition fand auch im Christentum Anklang. Aber heißt das nun, dass man zu Beginn eines neuen Jahres seinen Lebensstil überdenken und eine Veränderung anstreben sollte? Das muss letztlich jeder für sich entscheiden. Wir Großen meinen oft zu wissen, was gesund oder ungesund für uns ist, ignorieren jedoch häufig die Zeichen, die unser Körper uns sendet, messen unser Äußeres mit dem der Anderen. Im Endeffekt aber lernen wir oft von den ganz Kleinen, dass wir alle einerseits verschieden sind, dennoch etwas nach unseren individuellen Voraussetzungen zu unserer Gemeinschaft beitragen (getreu dem Gedanken „ein Leib, viele Glieder“- 1. Korinther,12), wir viel mehr auf unseren Körper hören sollten und ein neutrales Interesse ihm gegenüber bringen sollten, das vielleicht nicht darauf aus ist, diesen den Vorstellungen der Anderen anzupassen, sondern diesen und dessen Zeichen verstehen zu wollen.

Das Interesse, etwas über die Gesundheit und Ernährung lernen zu wollen, haben wir als Motivation genutzt, um uns zu Beginn des Kindergartenstarts, nach der Winterschließung, mit der Thematik genauer auseinanderzusetzen. Unser, in der pädagogischen Arbeit, dreifach zu erfüllender Auftrag setzt sich zusammen aus der Betreuung, Erziehung und Bildung der Kinder. Letzterer umfasst unsere 10 Bildungsbereiche. Einer davon ist der Bereich „Körper, Gesundheit und Ernährung“. Über drei Wochen hat die rote Gruppe des evangelischen integrativen Familienzentrums „KommRein“ in Hünxe, der evangelischen Kinderwelt im evangelischen Kirchenkreis Dinslaken, die Thematik mit verschiedenen Methoden erarbeitet und Inhalte vorbereitet, um ihr Wissen in einem gemeinsamen Morgenkreis mit den Eltern zu teilen.

Zuallererst versammelten wir uns an diesem Mittwoch wie gewohnt um viertel vor neun für unseren gemeinsamen Morgenkreis im Gruppenraum. Die Eltern setzten sich in unsere Podestecke und konnten den Morgenkreis gut überblicken. Nachdem ein Kind das Begrüßungslied „Ich bin da und du bist da“ ausgewählt hat, erhielt ein anderes Kind unsere bekannte Fotoschale und „las“ das entsprechende Kind vor, das sich danach auf unsere rote Anwesenheitstafel klebte. Dieses Ritual begleitet uns in jedem Morgenkreis und bietet den Kindern die Möglichkeit, weitestgehend selbstständig den Morgenkreis zu leiten und zu organisieren. Anschließend zählte noch ein Kind die Kinder im Kreis. Nun erhielten die Kinder die Aufgabe den Eltern zu erklären, womit wir uns in den letzten Wochen beschäftigt haben. Hierzu hielt eine pädagogische Fachkraft das Buch „Upps, beweg dich- das vergnügte Fitness- und Ernährungsbuch“ hoch. Zu jeder Seite konnte die Gruppe den Inhalt wiedergeben. Das kleine grüne Monster Upps lebt auf dem Planeten Maxnix. Dort gibt es aber nur Papp-Pizza und Kieselsuppe und durch die einseitige Ernährung spielen die Monsterkinder in der Schule nur noch verrückt. Das kleine Upps hat es satt und reist auf seinen nagelneuen Spaceglidern zum Planeten Erde, um seinen Freund Lucas zu besuchen. Dort möchte er sieben Vollmonde lang bleiben und etwas über die Ernährung lernen. Lucas hat jedoch nicht genug Zeit für seinen kleinen Monsterfreund, sodass das kleine Upps allein bei Lucas zu Hause bleiben muss. Als es Hunger bekommt und der Kühlschrank sich nicht öffnen lässt, entdeckt Upps die Süßigkeitenschublade. Sowas leckeres hat er noch nie gegessen. Er isst alles, was er finden kann. Wie zu erwarten, bekommt Upps schreckliche Bauchschmerzen. Als Lucas nach Hause kommt, wird er ganz schön wütend und erklärt Upps, dass sie die ganze Unordnung beseitigen müssen, bevor Mama nach Hause kommt. Upps ist daraufhin beleidigt und möchte zurück zu seinem Planeten fliegen. Seine Spaceglider sind ihm jedoch zu eng geworden, weil er zu viel auf einmal gefuttert hat. Lucas macht ihm ein Angebot. Er zeigt dem kleinen Upps, wie wichtig eine gesunde Ernährung und Sport ist. Dafür holt er sogar sein altes Hamsterrad aus dem Keller. Das kleine Upps wird zu einem richtigen Sportler und merkt, dass seine Haut „weinen“ kann und er nach dem Sport immer starken Durst verspürt. Lucas erklärt ihm, dass man beim Sport schwitzt und viel Flüssigkeit verliert, und dass Trinken wichtig ist. Außerdem fragt das kleine Upps, ob er auch nicht naschen dürfe, wenn keiner guckt. Lucas erklärt ihm, dass er nun für sich selbst verantwortlich sei und eine Süßigkeit in Maßen völlig in Ordnung sei. Dafür zeigt er ihm die Ernährungspyramide. Mit dem Wissen gewappnet kann das kleine Upps zurück zu seinem Planeten fliegen, wo sein Freund Hoppsassa schon auf ihn wartet. Dort pflanzt Upps viele Obstbäume und Gemüsepflanzen und teilt sein erworbenes Wissen. Von dem Tag an muss er nie wieder Kieselsuppe oder Papp- Pizza essen.

Die Kinder der roten Gruppe bauten daraufhin gemeinsam eine Ernährungspyramide auf, die sie aus bunten Bechern gestaltet haben. Auf jedem Becher klebte ein kleines Bild aus einer bestimmten Ernährungskategorie. Jedes Kind konnte seinen Becher an der entsprechenden Stelle in der Pyramide zuordnen. An der Spitze der Pyramide wiesen die Kinder nochmal darauf hin, dass man sich bei dem Verzehr von Süßigkeiten an der „am Tag eine Hand voll“- Regel orientieren kann. In der untersten Reihe wurde noch einmal deutlich, dass sechs bis acht Gläser Flüssigkeit (Wasser oder Tee) am Tag, für eine gesunde Ernährung ebenfalls eine Richtlinie bieten.  Anschließend sangen wir unser „Obsttellerlied“ und „Mango, Mango“. Am Ende applaudierten die Eltern und die aufgeregte Stimmung von Seiten der Kinder fiel ab. Man konnte erkennen, wie sehr die Kinder sich darüber freuten, ihr Wissen erfolgreich und gemeinsam teilen zu können. Wir nehmen mit, dass jeder für seine Gesundheit eine eigene Verantwortung trägt, wir unserem Körper aufmerksam zuhören wollen, als wäre es unser bester Freund und es für uns wichtig erscheint, zu erfahren, wie es unserem Körper geht und was ihm gut und vielleicht auch nicht guttut.

Text und Fotos: Alisa Peters